BLACKSTAR SERIES ONE 100 Testbericht

BLACKSTAR SERIES ONE 100 Testbericht

Dass, die Marke Blackstar am besten Weg ist sich ihren Fixplatz in den Herzen der Gitarristen zu sichern steht für mich mittlerweile außer Frage.  Da ich schon seit ein paar Monaten einen Artisan 30 Combo zum Testen zu Verfügung gestellt bekommen habe konnte ich es kaum mehr erwarten bis der Blackstar Series One 100 endlich in unserer Redaktion eintrifft. Sofort ausgepackt, kamen mir nur mehr die Worte WOW über die Lippen.  Ein Blick in die Gallery auf www.blackstaramps.co.uk zahlt sich aus und ihr werdet sofort Wissen was ich meine. Eindeutig dem Namen entsprechend ist der Blackstar Series  One 100 komplett in schwarz gekleidet und mit einer übersichtlich angeordneten
Bedieneinheit ausgestattet.

Von links nach rechts aufgebaut geht es vom Signal Input zum Clean Kanal über die Overdrive Sektion dem Equalizer mit dem vielversprechendem ISF Poti, hinein in die Master Sektion mit der Endstufen Klangregelung und dem Master Volume. Zum Abschluß noch der unter dem klingenden Namen geführte „Power“ Drehpoti.

Grundsätzlich handelt es sich beim Blackstar Series One 100 um einen 2 Kanaligen Vollröhren Verstärker mit zahlreichen Klangvarianten.
Der Clean Kanal verfügt über einen eigenen Volum Poti und eine Gain Vorstufe.
Der Gain Regler verändert den Klang von extrem Clean in einer niedrigen Einstellung zu einem Funky Crunchy Overdrive Kanal bei einem höherem Setting. Zusätzlich verfügt der Kanal auch noch über eine „Birgt Clean“ und eine „Warm Clean“ Schaltung.  Hier wird kompromisslos das gewünschte Vorverstärker Voicing und die Endstufen Dämpfung gewählt. Im „Bright Modus“  entfaltet der Verstärker seine kraftvolle Cass A Performance während im „Warm Modus“ die crunchigere Class AB Schaltung des Amps zu Geltung kommt.
Die Dynamik in beiden Schaltkreisen ist einzigartig und in Verbindung mit den Regel -Möglichkeiten am Instrument steht dieser Kanal schon für sich allein wunderbar da.

Der Overdrive Kanal führt die Idee des Clean Kanals noch ein gutes Stück weiter und bietet ebenfalls  mit zwei Modes die Möglichkeit so richtig heiß zu laufen.
Hier werden die Voicings mit „Crunch“ und „Super Crunch“ bezeichnet.
Jedoch verbirgt sich hinter den Druckknöpfen in Kombination mit dem Gain Regler weit mehr als ein vermuteter Crunch Kanal. Im ersten Drittel  lasse ich mich von der Bezeichnung noch auf das Eis führen. Ab der Mittelstellung verwandelt sich der Crunch Kanal in einen fetten Rock Overdrive. Wenn der Regler noch ein wenig stärker ausgereizt wird, steht man vor einem massivem Metal Monster.
Im weniger verzerrten Bereich ist der Kanal extrem angriffslustig und durchschlagskräftig. Im „Super Crunch“ Mode nimmt die Verzerrung zu, bleibt aber auch hier sehr offen und dynamisch. Die Gitarristen unter euch die gerne mit dem Volume und Tone Regler am Instrument arbeiten kommen voll auf ihre Kosten.  Regelt man an der Gitarre ab, bleibt ein wirklich schöner punchy Rhythmus Sound der je nach Anschlagstärke auch durchaus als Clean Sound durchgeht. Fährt man die Pickups härter an, ist das Resultat ein wunderbar linear zunehmender Tritt in den Allerwertesten.

Die Klangregelung  Bass, Middle, Treble ist effizient und bietet neben dem individuellem Sound Design die Möglichkeit je nach Gitarrentyp und Raumakustik den perfekten Sound mit wenigen Drehungen zu erzielen.

Besonders interessant wird es bei dem ISF (Infinite Shape Feature)
Der ISF Regler färbt die Einstellungen welche am Equalizer getroffen wurde noch zusätzlich in die gewünschte Klangfarbe.  Die Bezeichnung USA auf der linken Seite des Potis verstärkt die Bässe und mitten und bringt die aggressive Seite des Blackstar Series One 100 zum Vorschein.
Im Uhrzeigersinn Richtung UK Stellung gedreht verliert der Amp an Aggression und bewegt sich klanglich wie schon in der Bezeichnung Richtung British „Oldschool“ Sound. Der Weg zwischen den beiden Extremen sollte nicht außer Acht gelassen werden da die Interaktion zwischen EQ und ISF Einstellung sehr deutlich auf den Sound auswirkt. Das ist ein wirklich innovatives und brauchbares System da es die Möglichkeit birgt insbesondere den Bühnensound mit ganz wenig Aufwand zu optimieren.
Natürlich musste ich die Möglichkeit beim Schopf packen und das geliehene Teil bei einem Konzert im Live Betrieb testen.  Wie so oft, werde in Locations die Sub Bässe aus Platzgründen direkt unter der Bühne verstaut. Das hat für uns Musiker den unangenehmen Nebeneffekt, dass sich die Bässe auf der Bühne recht schnell aufschaukeln.  Ein wenig am ISF Rad gedreht, fand ich auch schon die optimale Einstellung für die gegebene Bühne auf 13 Uhr;  also eine Einstellung  eindeutig zwischen USA und UK also quasi im Atlantik.
Tatsache ist, dass der Sound nun mal sehr abhängig von der jeweiligen Umgebung ist.
Der Unterschied zwischen einem Test im Geschäft, im Proberaum und auf der Bühne zeigt erst  wie schnell man wirklich mit seinem Versärker zu einem guten oder eben weniger gutem Ergebnis kommt. Das sich wie in der Einleitung erwähnt das Blackstar Team aus erfahrenen Musikern zusammensetzt wir bei dem Blackstar Series One 100 einmal mehr klar.

Nun will ich euch aber auch noch kurz über den schon vorher erwähnten „Power“ Knopf informieren. Als DRP (Dynamic Power Reduction) bezeichnet erledigt dieser Knopf eine ganz wesentliche Aufgabe die ich in dieser Form bis Dato nur durch externe Zusatzgeräte, dann aber nicht annähernd in dieser Perfektion ausprobiert habe.
Der DRP Knopf regelt die Ausgangsleistung der Endstufe linear von 100W bis auf 10W herunter.
Das ist eine effektive Möglichkeit den Verstärker auch auf kleinen Bühnen oder im Proberaum in die Endstufensättigung zu fahren ohne einen Klangverlust hinnehmen zu müssen.
Zusätzlich zur Reduzierung der Ausgangsleistung wird auch die Kompression der Endstufe beeinflusst welche für die Charakteristik eines Röhrenverstärkers ausschlaggebend ist und somit auch das authentische Spielgefühl bei leisem Pegel aufrecht erhält.

In der Master Sektion findet man zu guter Letzt noch den Resonance Poti welcher bei der Optimierung mit verschiedenen Boxentypen sehr hilfreich sein kann und den Presence Regler der für die allgemeine Höhenwiedergabe verantwortlich ist.

Die Kanalumschaltung kann mit jedem beliebigen Midi Fußschalter oder aber mit dem im Lieferumfang enthaltenem Blackstar Fußschalter erledigt werden.

Für das Schlusswort kann ich sagen, dass meine bereits durch den Artisan 30 Combo sehr hoch gesteckte Erwartung übertroffen wurde.  Der Blackstar Series One 100 ist ein Vollröhren Verstärker oberster Güte der toll anzusehen ist und mit ganz wesentlichen Innovationen aufwarten kann.
Dass, die Endorser Liste der Marke Blackstar von Tag zu Tag länger wird verwunder mich wenig gelingt es doch dem ehrgeizigem Team aus Northampton Traditionen zu pflegen welche viele Mitbewerber längst aus den Augen verloren haben.
Ein guter Gitarrenverstärker, braucht nun mal nicht mehr zu sein als ein guter Gitarrenverstärker, aber das dann bitte zu 100%.