NUX MIGHTY 15 Testbericht

NUX MIGHTY 15 Testberich

Der Sommer neigt sich dem Ende zu und es ist an der Zeit sich wieder der schönsten Nebensache der Welt zu widmen. Wäre der kleine NUX MIGHTY 15 schon für die Frühjahrsausgabe zum Testen bereit gestanden, hätte ich in meinem Sommerurlaub mit Sicherheit nicht auf die akustische  Wald und Wiesen Glampfen zurückgegriffen.
Lagerfeuer-Romantik mit fetten brachial Sounds oder Jam Sessions mit meinem MP3 Player?
Das hätte ich in diesem Jahr wirklich gut untergebracht. Allerdings ist der passende Amp dazu leider erst jetzt eingetroffen.

 

Aber nun zu den Fakten:
Ein 15 Watt Verstärker mit einem 8 Zoll Lautsprecher wird definitiv in die Riege der Übungsverstärker eingereiht werden. Genau in diesem Anwendungsbereich will der NUX MIGHTY 15 auch klar Schiff machen. Der Vintage Look und die kompakte Größe bestechen sofort nach dem auspacken. Die Potis, auf der Kopfplatte des Verstärkers sind gut beschriftet und von hoher Qualität. Sie weisen genug Widerstand auf, um Voreinstellungen auch bei einem Transport unverändert zu lassen. Der Vorverstärker arbeitet auf rein analoger Basis. Das sorgt für einen warmen sauberen Ton und gute Dynamik. Der Clean Sound kann mit einem 3 Band EQ manipuliert und auf die optimale Klang Charakteristik mit deinem Instrument abgestimmt werden. Die Modulations und Digitaleffekte stehen sowohl für den Clean als auch für die Verstärker Simulationen zu Verfügung.

Mit ein paar Handgriffen konnte ich für zwei wirklich unterschiedliche Instrumente sehr ansprechende Clean Sounds erzeugen. Einmal kam eine Epiphone ES-175 Reissue zum Einsatz und um einen klaren Kontrast zu testen eine Les Paul Standard mit EMG Pickups. Also Low Output gegen High Output. Der Amp konnte mit beiden Instrumenten gleichermaßen gut „umgehen“. Ich musste lediglich das Input Gain (Volume) bei der Les Paul  Variante reduzieren und bekam sofort ein nahezu identes Ergebnis in Bezug auf Effekt. (Hall) und Dynamik. Da ich den Grundsound gerne auf meiner Gitarre anpasse, musste ich lediglich den Tone Regler der Les Paul ein wenig zurückdrehen um die überschüssigen Höhen auszugleichen.

Die Röhrenverstärker Simulationen:
Es stehen 6 unterschiedliche Simulationen zu Verfügung.

Tweed
Simuliert die guten alten Class A Verstärker der Amerikanischen Blues Schule. Hohe Mitten und tiefe Bässe eignen sich für Sounds von Hendrix bis ZZ-Top bestens.

Plexi
Verfolgt die Idee der UK Classic Amps aus den 60er Jahren.

 

Brithish
Ebenfalls very Brithish. Beatles, Clapton, Stones lassen grüßen.

 

Modern
Hier sind wir dann schon in den 80er Jahren angekommen. Wesentlich mehr Crunch, Punch und Verzerrung. Also von Maiden bis Gun´s Roses hatte da wohl jeder denselben Amp, nur die Gain Settings waren unterschiedlich. -

 

Recto
Liefert dann noch einiges mehr an Verzerrung und kommt dann schon eher an den Slayer Verzerrungsgrad heran.

 

Metal
Hier musste ich erkennen wie die Zeit vergeht. Hätte ich schon den Modern Kanal dem Metal zugerechnet war ich hier wirklich überrascht wie viel mehr Gain noch möglich ist.

Dieser Kanal eignet sich für die wirklich verzerrten Gesellen unter euch. Mir persönlich kommt dann schon ein wenig mein „Tone“ abhanden aber Einsatzmöglichkeiten gibt es auch sicherlich für diesen Kanal unzählige.

 

Effekte
Es stehen zahlreiche Effekte zur Auswahl welche mit einer Einfachheit zu bedienen sind, dass es mir eine wirkliche Freude war meine Sounds damit anzureichern.
4 Modulations Effekte: Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo,
3 Halleffekte: Echo, Delay, Reverb
Hall und Modulationseffekte können beliebig miteinander kombiniert werden.
Dafür stehen für die Effektgruppen auch individuelle Regler zu Verfügung.
Alle Effekte werden 24Bit/48kHz gewandelt. Einziger Kritikpunkt ist, dass der Effektanteil aufgrund des kurzen Regelweges nicht ganz genau eingestellt werden kann.
Der integrierte TAB TEMPO Button um die Delay Geschwindigkeit anzupassen ist gut platziert und funktioniert einwandfrei. Ebenso das eingebaute Stimmgerät, es liefert ein genaues Ergebnis und kann ab jetzt niemals mehr vergessen werden.
Der  zusätzliche CD/MP3 Input Eingang ist sehr praktisch wenn man zu Playbacks jammen möchte oder gerade dabei ist neue Songs auszuchecken.

Den Entwicklern von NUX ist es gelungen ein wirklich feines Produkt im Bezug auf Klang und Funktionalität zu entwickeln. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Genau die Features die der Gitarrist braucht welcher auf dem Instrument weiterkommen möchte und seine Zeit lieber mit Üben verbringt Anstelle damit zu ringen Softwareprobleme zu lösen, Latenzzeiten zu verkürzen oder ewig lange Bedienungsanleitungen zu lesen.

Auf den Punkt gebracht will ich damit sagen It´s only Rock´n Roll but I like it.